Reisetipps zu Schottland

Wer Urlaub in Schottland gemacht hat, kommt gerne wieder. Das ist keine Floskel, denn die meisten sind begeistert, wenn sie die raue und unberührte Natur einmal erlebt haben, oder das Leben in den großen Metropolen Edinburgh (Hauptstadt), Glasgow, oder Aberdeen live genossen haben.  Das Vorurteil, dass es immer kalt und nass ist, das ist so nicht ganz richtig. Man kann durchaus alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben. Wegen dem Golfstrom wachsen auch Palmen und daher ist das Wetter in Schottland oft wärmer, als man vermuten würde.

Wer nach Schottland reist, sollte einiges beachten und vorab planen. Aber keine Angst! Es sind die üblichen Dinge und Regeln, die man beachten sollte. Trotzdem ist der eine oder andere Tipp bestimmt hilfreich, wenn man Schottland bereisen möchte. Es ist ebenfalls von Vorteil, wenn man sich vorher ein wenig in Reiseführern und/oder im Internet informiert.

Ich gebe auf dieser Seite daher ein paar Tipps, die ich aus Reiseführern kannte und dazu einige, die ich selbst gemacht habe. Unzählige Reisen in dieses wunderbare Land zeigen immer wieder aufs Neue, wie wunderbar  das Land und die Leute in Schottland sind.

Ein- und Ausreise

Bei der Anreise nach Schottland musst Du ein paar Dinge beachten. Du benötigst unbedingt einen gültigen Reisepass. Ein Personalausweis (Deutschland) oder eine Identitätskarte (Schweiz) wird seit Oktober 2021 offiziell nicht mehr akzeptiert (seit dem Brexit).

Flugzeug:

Bei Flugreisen ist es viel wichtiger, darauf zu achten wieviel Gepäck man mitnehmen darf. Je nach Fluggesellschaft kann das stark variieren. Mehrgepäck (sprich: Übergewicht) kann ganz schnell ins Geld gehen, wie ich selbst schon erfahren musste. Dabei sparen in der Regel vor allen Dingen Billigfluggesellschaften an diesem Punkt und die Limite ist entsprechend niedriger. Trotzdem bringt es nichts, alles ins Handgepäck quetschen zu wollen. Hier werden immer mehr Kontrollen gemacht und wenn das Gepäckstück nicht den Bestimmungen entspricht, muss umgeladen werden. Dabei kann es um die Abmaße, aber auch um das Gewicht oder beides gehen.

Auto (Anreise mit der Fähre oder dem Eurotunnel):

Herzu bitte die gesonderten Bestimmungen der jeweiligen Fährbetreiber oder des Eurotunnels beachten. Beim Buchen wird das in der Regel gleich mit berücksichtigt. So muss man zustimmen, dass man deren Regeln befolgt und die Angaben zu Auto, Wohnwagen, Personen und anderen Informationen wahrheitsgemäß ausgefüllt hat und die Bestimmungen gelesen und verstanden hat. Wer sich hier nicht quer stellt, hat nichts zu befürchten.

Zoll

Gerade als Whiskyliebhaber möchte man doch gerne das eine oder andere Fläschchen mitnehmen, vor allen Dingen Raritäten oder andere bei uns nicht erhältliche Whiskys. Doch hier ist Vorsicht geboten: es darf nur ein Liter pro Person zollfrei in die Schweiz eingeführt werden!

Nach Deutschland (oder generell in die EU) darf man bis zu 10 Liter Whisky (also hochprozentigen Alkohol) einführen. Dabei muss man ab einem Betrag von umgerechnet EUR 150.- die übliche Mehrwertsteuer entrichten.

Genauere Informationen zu dem Zollbestimmungen findet man auf der offiziellen Zoll-Website seines Landes.

Währung und Zahlungsmittel

Die Währung ist Pfund Sterling mit eigenen Schottischen Noten. Als Besonderheit gibt es eine 1 £ Note, die es nicht in England gibt (nur als Münze). Als offizielles Zahlungsmittel gilt die Englische, sowie die Schottische Währung, die 1:1 gleich viel Wert ist und sich einfach durch den Aufdruck unterscheidet. Interessant ist, dass es Noten von der Bank of Scotland, der Royal Bank of Scotland, sowie von der Clydesdales Bank gibt. Auch sollte man Geld in der Regel nur bei diesen drei Banken wechseln, da sie die fairsten Wechselkurse bieten.

In England werden die Schottischen Noten in der Regel nicht akzeptiert, weshalb es bei der Ausreise ratsam ist, diese wieder umzutauschen, zumindest in Englische Pfundnoten! Auch lassen sich hierzulande nur bei sehr wenigen Banken die Schottischen Noten umtauschen.

Ich habe somit einfach Englische Pfund mitgenommen und konnte diese auch problemlos verwenden. Meist habe ich dann Schottische Noten zurückerhalten. Es geht auch das Gerücht um, dass gewisse Schotten kein Englisches Geld annehmen wollen und nur Schottisches akzeptieren. Der Grund sei die Jahrhunderte alte Feindschaft zwischen Schotten und Engländern. Ich persönlich hatte jedoch nie ein solches Erlebnis.

Kreditkarten:

Generell kann man vielerorts auch mit Kreditkarte zahlen, die in Schottland beliebter ist als zum Beispiel in Deutschland. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: viele B&B’s verlangen Bargeld! Deshalb immer nachfragen, ob Kreditkarten akzeptiert werden.

Apple Pay und andere elektronische Zahlungsmittel:

Was elektronische Zahlungsmittel angeht, ist Schottland sehr fortschrittlich. Hier werden neben Apple Pay, Google Pay und andere elektronische Zahlungsmittel vor allem bei großen Anbietern akzeptiert. Bitte einfach nachfragen, was für Zahlungsmöglichkeiten vorhanden sind. Das ist in Schottland nicht anders als bei uns. Unterschiedlich sind einzig die Zahlungsanbieter. Typische lokale Anbieter wie Twint oder Postfinance (nur Schweiz) gibt es in Schottland natürlich nicht.

Reisen im Land

Auto

Mietwagen:

Generell ist man gut beraten sich ein Auto zu mieten. So ist man einerseits unabhängig, kommt aber auch in abgelegene Winkel, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht oder oft nur schlecht zu erreichen sind.

Linksverkehr:

Wie in allen Britischen Ländern oder ehemaligen Kolonien gilt Linksverkehr. Obwohl sonst das metrische Maßsystem verwendet wird, gilt hier die Meile pro Std. (mph) als Geschwindigkeitsmessung. Man muss sich daher etwas umgewöhnen. Doch mit etwas Disziplin geht das schon, auch wenn man sich immer wieder dabei ertappt die automatischen Handbewegungen zu machen.

Eigenes Auto:

Beim Fahren sollte man daher vor allem drei Dinge beachten:

  • Licht
  • Geschwindigkeit umrechnen (mph zu km/h)
  • im Uhrzeigersinn in den Kreisel fahren

Der Lichtkegel bei uns ist natürlich anders eingestellt. Bei modernen Fahrzeugen kann man zwischen Links- und Rechtsverkehr umstellen. Bitte dazu in das Handbuch Deines Fahrzeuges schauen. Bei älteren Fahrzeugen gibt es extra Kleber, wo entsprechend die vorderen Scheinwerfer abgeklebt werden müssen, um nicht den Gegenverkehr zu blenden.

Die Geschwindigkeitsanzeige beim Tacho bleibt meist in km/h und man man umrechnen. Dazu recht es, wenn man weiß, was die Höchstgeschwindigkeit ist und man diese entsprechend von mph in km/h umrechnet. Siehe dazu den nächsten Abschnitt.

Geschwindigkeit:

Die Höchstgeschwindigkeit ist abhängig vom Typ der Straße:

  • A-Straße: 60 mph (ca. 96.6 km/h)
  • M-Straße (doppelspurig, eine Art Autobahn): 70 mph (ca. 112.6 km/h)
  • B-Straße: 50 mph (ca. 80.5 km/h)
  • innerorts: 30 mph (ca. 48.3 km/h)

Es wird jedoch empfohlen die Geschwindigkeit anzupassen an die Straße, die geografischen Gegebenheiten und an das Wetter. So kann für eine A-Straße auf einer Insel ein geländegängiges Fahrzeug aufgrund der schlechten Verhältnisse und vielen Unebenheiten ein Mehr an Komfort bedeuten. Doch auf einer Hauptverkehrsachse kann eine A-Straße wiederum so gut wie eine Autostraße ausgebaut sein.

ACHTUNG: Je ländlicher die Gegend und je unbefahrener die Straße, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass man plötzlich Schafe, Ochsen, Moorhühner, Hasen, Wild und andere Tiere auf der Straße antrifft, da diese sich meist frei bewegen können und die Straße nicht durch einen Zaun abgegrenzt bzw. gesichert ist. Auch hier ist somit größte Vorsicht geboten, gerade wenn es wegen der vielen Hügel recht unübersichtlich ist.

Meine Erfahrungen:

Miete Dir einen geländegängigen Wagen, wenn Du vorwiegend in ländlichen Gegenden unterwegs bist. Buche einen Diesel, denn das Benzin ist teurer. Tanke auch nicht erst auf den letzten Drücker, sondern vergleiche von Tankstelle zu Tankstelle. Es gibt regional große Unterschiede. Gerade auf Inseln bezahlt man bis zu ca. 35 Rp./Cent mehr, als an den günstigsten Tankstellen. Achte beim Empfang Deines Mietwagens darauf, dass der Tank voll ist, das Licht gut eingestellt ist, der Reifendruck stimmt und auch die Wischblätter des Scheibenwischers nicht schmieren. Gerade ein schmierender Scheibenwischer kann die Sicht stark einschränken. Bei der Rückgabe unbedingt den Tank wieder vollmachen. Sonst wird es extrem teuer, da die Vermietung meist einen hohen Aufschlag berechnet.

Wenn Du Dich nicht daran gewöhnen kannst, dass Du die andere Hand zum Schalten verwenden musst, dann nehme lieber einen Wagen mit Automatik-Getriebe. Der Nachteil: das kostet bei Mietwagen nicht gerade wenig.

Gut ist, wenn der Mietwagen ein aktuelles Navigationssystem integriert hat. Da die Wagen oft nur wenige Kilometer bzw. Meilen gefahren sind, ist meist auch das Kartenmaterial ziemlich aktuell. Tipp: schaue Dir aber trotzdem vorher an, wo Du hinfahren möchtest. Die Straßenkarten in Reiseführern sind in der Regel zu wenig detailliert und eignen sich höchstens als grobe Übersicht.

Bahn und Bus

Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, sollte sich ebenfalls vorab informieren, denn gerade auf den Inseln sollte man genügend Zeit einplanen. In der Regel ist das Schienen- und Bus-Netz gut ausgebaut. Trotzdem gibt es regional Unterschiede. So kann es an den Wochenenden schon vorkommen, dass keine Busse fahren.

Internet und Smartphone (Telefon)

Hier solltest Du unbedingt vorher klären, was für Kosten bei Deinem Anbieter anfallen. Internationale Anbieter, die auch in Großbritannien sind (z.B. Vodafone oder O2) haben oft gute Konditionen. Bei lokalen Anbietern wie die Swisscom (Anbieter aus der Schweiz) kommt es auf das Abo an. Aber auch hier ist es ratsam die Tarife zu checken.

Sollte der bestehende Anbieter keine tollen Konditionen haben, kann man oft für den Urlaub zusätzliche Pakete abschließen. Sollte das nicht möglich sein, kann man sich vor Ort ein zeitlich begrenztes Abo zum Beispiel mit einer e-SIM abschließen.

Tipp für Swisscom-Kunden:

Hier bitte den Empfang fix auf O2 einstellen, weil wenn die Anbieter-Erkennung auf „auto“ steht, hat man meist sehr viel schlechteren Empfang. Mit der fixen Einstellung auf O2 hatte ich keine Probleme mehr.

Übernachtungen

Übernachten in Schottland ist in der Regel eine kostspielige Angelegenheit, gerade in Hotels. Deshalb haben sich B&B’s (Bed and Breakfast) stark etabliert. Doch auch hier sollte man gut darauf achten, wo man landet: unbedingt fragen, ob man das Zimmer vorher sehen kann, auch in Hotels. So ist man vor allfälligen Überraschungen gefeit. Bei B&B’s kann man auch auf den Hinweis: En-Suite achten, was heisst, dass Toilette und Dusche, oder Bad, sich im Zimmer befinden. Ansonsten muss man sich die Toilette und auch die Dusche auf dem Gang mit den anderen Bewohnern teilen. Es gibt aber auch viele Hotels, die in ähnlicher Preislage das B&B Angebot anpreisen.

Trotzdem muss man sagen, dass sich die Qualität der Unterkünfte in den letzten Jahren stark verbessert hat, da die Kunden anspruchsvoller geworden sind. Neu renovierte Ferienhäuser, Hotels und B&B’s gibt es immer mehr auf dem Markt. Aufgrund der Pandemie und dem Brexit haben sich aber auch hier, wie im Rest der Welt, die Preise weiter nach oben orientiert. Preiserhöhungen um die 30% sind keine Seltenheit.

In der Hauptsaison muss beachtet werden, dass viele der Hotels, aber auch B&B’s ausgebucht sind (Hinweisschild: „No vacancies“). Deshalb sollte man sich schon zu Hause Gedanken machen, wo man übernachten möchte und ev. im Voraus buchen, oder möglichst früh am Tage eine Bleibe aufsuchen. Je später der Abend, desto schwieriger wird es noch etwas zu finden.

Daher könnte die Reise mit einem Wohnmobil durchaus eine Alternative sein, da man in der Regel „wild“ campen darf. Nur auf privatem Boden sollte man den Besitzerfragen und ihm ein Angebot machen. Es gibt aber auch Parkplätze, wo man aufgrund der Höhenkontrolle nicht mit dem Camper drauffahren darf und es dort dann verboten ist zu übernachten. Das ist aber meist gut sichtbar ausgeschildert.

Essen:

Das Essen ist Schottland bei weitem nicht so schlecht wie sein Ruf. Teilweise schmeckt das Essen so gut wie bei uns und andererseits hat es dann doch auch wieder sehr fremdartige Geschmäcker (z.B. Indien) mit dabei.

In der Früh startet man mit einem Schottischen Frühstück und es wird als unverschämt angesehen, wenn man ein Continental Breakfast bestellt, auch wenn es auf der Karte angeboten wird. Dabei startet man meist mit einem Fruchtsaft und Cerealien, ev. Porridge (unbedingt süssen, da er immer salzig ist) und dann Eier (Spiegelei, hartgekochte oder Rühreier), dazu gebratener Schinken, ein Würstchen (Sausage), eine Art Rösti, ein schwarz angebratenes Stück, ähnlich Blutwurst (Black Pudding genannt), eine gedünstete Tomate und teilweise noch weisse Bohnen an Tomatensauce. Gerade wenn man sich an diesem Tag vorgenommen hat eine bzw. mehrere Destillerien zu besuchen, ist eine gute Unterlage Gold Wert. Versuchen Sie unbedingt auch den Black Pudding, auch wenn er aussieht wie ein Stück schwarze Kohle: es sieht nur so aus. Entscheiden Sie selber, ob es Ihnen schmeckt. Zum Abschluss gibt es in der Regel immer Marmelade (Orangenkonfitüre) und Toast. Honig und andere Marmeladensorten stehen leider nicht überall zur Verfügung bzw. müssen separat verlangt werden. Bitte beachten Sie auch, dass das Frühstück nur zu ganz bestimmten Zeiten serviert wird. Erkundigen Sie sich deshalb bitte vorher.

Zu Mittag wird in Schottland eher wenig gegessen: meist Sandwiches oder kleinere Speisen. Diese werden auch nur zwischen 12:00 und 14:00 Uhr serviert.

Zu Abend wird dann üppiger gegessen. Dieses Mahl wird ab ca. 18:00 Uhr bis ca. 20:30 Uhr serviert. Viele Speisen mit Fisch und Meeresfrüchte werden angeboten, aber auch viele lokale Gerichte mit Lammfleisch, Moorhuhn (Grouse), Venison (Wildbret), Angus-Steaks und natürlich das Nationalgericht: Haggis (dieser Pudding besteht aus Schafsinnereien). Es tönt schlimmer als es ist: man sollte es auf jeden Fall mal versucht haben. Als Vorspeise wird es vielfach angeboten unter den Namen: Haggis, Neeps and Tattis (Haggis mit Kartoffelbrei und Süßkartoffeln zu einem dreifarbigen Turm aufgeschichtet).

Worauf man unbedingt acht geben sollte, sind die Beilagen. Es hat in der Regel immer die Britischen Einheitsbeilagen dabei: in Wasser gedünstete Kartoffeln (Frühkartoffeln), Karotten, Bohnen, Süßkartoffeln, Blumenkohl und ab und an Broccoli. Alles ist meist so fad, dass man es getrost beiseite stellen kann und schon bei der Bestellung darauf achten sollte, dass man andere Beilagen dazu erhält. Das ist nicht immer so einfach, denn die Kartoffel gilt als DAS Gemüse. So kann man sich mancher Orts gar nicht vorstellen, dass man z.B. Reis dazu servieren könnte.

Man sollte sich auch in Restaurants einen Tisch geben lassen und sich nicht einfach irgendwo hinsetzen. Dabei wird man in guten Restaurants nicht einfach an den Tisch geführt, sondern lässt sich erst in der Longe bei Kaminfeuer oder an der Bar nieder, erhält seinen Aperitif und studiert dabei die Karte. Danach nimmt die Bedienung die Bestellung auf. Jedoch wartet man dann weiter dort und wird erst zum Tisch geführt, kurz bevor die Vorspeise serviert wird. An einiges Orten ist es sogar so, dass man den abschließenden Tee wieder in der Lounge zu sich nimmt.

Leute:

So nette, gastfreundliche und auskunftsbereite Leute habe ich sonst noch nirgends angetroffen. Wenn man sehr interessiert und aufmerksam ist und auch intelligente Fragen stellt, dann sind sie sehr offen und geben bereitwillig über alles Auskunft und zeigen einem auch schon mal Dinge, die sonst kein Tourist zu Gesicht bekommt. Auch sollte man sich nicht wie ein typischer Tourist benehmen (meine Definition vom typischer Tourist: arrogant und sollten doch froh sein, dass ich mein Geld hier lasse, Kamera um den Bauch, kaum 5 Worte Englisch sprechen können, etc. etc.). Wenn man sich so benimmt, dann sind sie sehr zurückhaltend, nicht unfreundlich, aber sehr distanziert.

Es kommt immer gut an, wenn man sich Zeit nimmt und ein Gespräch führt. Ich bin so immer gut gefahren und habe mehrfach Sachen gezeigt und erklärt bekommen, oder habe mal einen Tipp bekommen wo man gut essen und übernachten kann. Da es viele gälische Sprachausdrücke hat, sollte man unbedingt versuchen die Worte sauber nachzusprechen, da die Schotten sehr viel Wert auf eine korrekte Aussprache Ihrer Begriffe (z.B. Namen von Destillerien) legen. Man sollte sich dann auch die Zeit nehmen und es versuchen richtig auszusprechen. Sie sind dann sehr stolz, wenn sie es dann einer weiteren Person beibringen konnten.

Und was ebenfalls ein Vorurteil ist, das noch aus alten Zeiten stammt, ist der Umstand, dass die Schotten sehr geizig sein sollten. Dieses Vorurteil stammt aus einer Zeit, wo die meisten Schotten sehr arm waren und man deshalb sparsam haushalten musste, gerade in abgelegeneren Gegenden. Seit den 90’er Jahren ist es doch wirtschaftlich stehts aufwärts gegangen und so stellte sich ein gewisser Wohlstand ein. Wenn man bereits um 9:00 Uhr in der Früh einen Dram Whisky (wirklich sehr großzügig eingeschenkt) angeboten bekommt, kann das alles andere als geizig sein!

Eine Todsünde ist es das Wort „English“ in den Mund zu nehmen. Wenn man z.B. vom Wetter redet, dann ist das weder Britisch noch Englisch: sondern ausschließlich „Scottish Weather“. Da zwischen den Schotten und Engländern eine Jahrtausend anhaltende Feindschaft (viele Kriege) existiert, merkt man Ihnen noch heute an. Sie sind sehr schnell eingeschnappt, wenn man sie mit Engländern vergleicht. Es sind Schotten und nichts anderes! Sie sind sehr stolz auf ihr Land, genau wie es die Schweizer auch sind.