Wie alles begann

Vor einigen Jahren, als die Welt noch in Ordnung war, wurde von mir ein Twitter-Account erstellt. In mehr oder weniger regelmässigen Abständen kam so der eine oder andere Beitrag in die digitale Twitter-Welt. Ganz glücklich damit wurde ich nie, da ich einfach zu wenige Tweets hatte, die man veröffentlichen konnte. Oder anders ausgedrückt: da ich ganz klare Grenzen hatte, was veröffentlicht werden kann und was zu privat ist, kamen nicht sonderlich viele Tweets pro Jahr zusammen.

Für mich war der Account mehr da, um Nachrichten zu lesen, die es (noch) nicht in die grosse Medienwelt geschafft hatten. Abgesehen davon fand über Twitter wenig Kommunikation in der Welt des Whiskys statt. Zumindest ging mir das so. Jedoch hatte ich auch ähnliches Feedback von anderen. Da gibt es andere Social Media Kanäle, die interessanter sind.

Als Twitter an Elon Musk ging

Dann kam die Übernahme durch Elon Musk. Man kann von ihm halten was man will und er hat sicher einiges im Leben geleistet auf das er stolz sein kann. Meiner Meinung nach gehört aber das Thema Twitter nicht dazu. Leider neigen solch reichen Leute zu massiver Egozentrik und der Rauswurf vieler Mitarbeiter und der komplette Umbau mit allen Folgen führte nicht nur bei mir zu Kopfschütteln. Man kann auch bei der Meinungsfreiheit unterschiedlicher Ansicht sein, aber meiner Meinung nach wurden viele Grenzen überschritten. Trotzdem blieb ich passiv dabei und wollte schauen, was sich für die Zukunft tut. Als dann grosse Werbeagenturen und Konzerne ihre Werbemassnahmen bei Twitter eingestellt hatten, dachte ich, dass es mit dem doch ziemlich heftigen Umsatzeinbruch weh tun müsste. Aber anstatt geeignete Massnahmen zu ergreifen, um die Werbeeinnahmen wieder nach oben zu treiben und verärgerte Kunden zurückzuholen, wurden aus meiner Sicht immer abstrusere Anpassungen vorgenommen.

Als letztes kam die Umbenennung in X. Wie kann man einen so bekannten Namen einfach ignorieren und durch X ersetzen? Tweete ich nun nicht mehr? X’e ich es nun aus? Gut, das muss nicht ich entscheiden. Trotzdem haben es  Begriffe wie „Tweet“ oder „Retweet“ in den Duden geschafft. Müssen die nun wieder entfernt werden?

Ja, zu X hat Elon Musk verschiedene Beziehungen. Angeblich heisst sein Sohn X. Das wäre in Europa rechtlich bestimmt nicht möglich. Oder nur, wenn man so viel Geld hat? Und seine Firma Space-X hat ja auch den Bezug zum seltenen Buchstaben.

X und mein Abgang

Da der Link auf meinen Twitter Account nur noch via Anmeldung mit X- oder Twitter-Account möglich ist und man Beiträge nur dann „verlinken“ kann, wenn man als Kunde bezahlt, führte spontan dazu den Account zu löschen. Es gibt einfach keinen vernünftigen Einsatz mehr für Twitter oder X. Ich sehe auf dieser Plattform keine Zukunft mehr. Adios, Elon!