Die Brennerei Ardbeg verkauft den gesamten Whisky als Single Malt. Die Nachfrage nach diesem Whisky ist extrem hoch, besonders bei den Sonderabfüllungen. Eine Erweiterung könnte die Nachfrage besser decken.

Bauarbeiten

Schon vor Jahren gab es Anstrengungen, um die Brennerei zu erweitern. Man stellte damals fest, dass es nicht so einfach werden wird, um die Produktion mit zusätzlichen Brennblasen, Washbacks, etc. zu erweitern. Erst nach einigen Jahren fand man eine geeignete Lösung, in dem man das bestehende Stillhouse durch ein neues ersetzt. Dazu wurden zwei neue Brennblasen (neue Washstill und neue Spiritstill) installiert, die baugleich sind mit dem „alten“ Paar, das ebenfalls ins neue neue Stillose umgezogen sind. Diese neue Brennhaus steht ebenfalls direkt am Meer. Das Brennhaus hat eine grosse Fensterfront direkt auf das Meer hinaus. Die Aussicht von dort ist wirklich toll.

Das Projekt dauerte länger, als dies ursprünglich geplant war, nicht zuletzt wegen der Pandemie. Im September 2019 war ich selbst vor Ort und die Bauarbeiten waren damals in vollem Gange.

Einweihung

Das neue Brennhaus ermöglich es, dass die Produktion von 1.4 Mio.Liter auf 2.4 Mio. Liter hochgefahren werden kann.

Üblicherweise gibt es eine traditionelle Zeremonie zum  „Einbrennen“ der neuen Brennblasen. Dazu bekam Digga Bowman (Head Warehouseman) die Aufgabe bei Kintour Moss Torf zu stechen. Dem neuen Distillery Manager Colin Gordon kam die Ehre zu die wichtigste Zutat Torf symbolisch kurzzeitig in die Brennblase zu legen.

Produktionserweiterung

Der Ausbau der Produktionskapazität bei Ardbeg war sicher die richtige Entscheidung. Der Hype um die Marke Ardbeg dauert nun schon seit mehr als 10 Jahren an. Eine Vielzahl an Kunden waren in der Vergangenheit oft nicht begeistert, dass sie oft keine Flasche von Sonderabfüllungen kaufen konnten. Viele Abfüllungen werden oft nur für sehr überteuerte Preise auf den verschiedenen Verkaufsplattformen angeboten. Dort versuchten einige schwarze Schafe das grosse Geld zu machen. So gab es oft schon zwei bis drei Tage nach Erscheinen keine Flaschen mehr über den offiziellen (Fach-)Handel zu kaufen. Limitierte Sonderabfüllungen, die regulär etwa 90 Franken gekostet haben, waren plötzlich nur noch für CHF 250.00 und mehr via Internet zu ersteigern. Eine Situation, die viele nicht mehr mitmachten und daher auf andere Whiskys umgestiegen sind.

Die neue, grössere Produktionsmenge wird natürlich noch Jahre dauern, bis sich diese auf den Markt auswirken wird. Ob dann mengenmässig grössere Sonderabfüllungen die Nachfrage decken werden, wird sich zeigen. Reichen dafür 1 Mio. zusätzliche Liter aus? Die Ardbeggians wird es auf jeden Fall freuen, wenn mehr Ardbeg Single Malt Whisky zur Verfügung stehen wird. Ob sie auch wieder ehemalige Fans anlocken wird, muss der Markt zeigen.